GRÖBERN

Lage: Kreis Meißen (Sachsen)
Einwohner: 461 (Stand: 31.12.2023)

Dorfform: Straßendorf

Flurform: Gewannflur, Streifenflur

Gemarkungsgröße: ca. 478ha

Höhe: 167m über NN

GPS: 51° 11′ 13″ N, 13° 31′ 17″ E

- CHRONIK -

1233
Die heutige Ortschaft Gröbern wird in einer Urkunde aus dem Jahre 1233, in der ein genannter Thimo von Radeberg seiner Schwester Agnes ein Stück Land überschreibt, urkundlich erstmals als Chrobre genannt. In späteren Aufzeichnungen taucht der Ort Gröbern in verschiedenen Schreibweisen auf. So wurde er beispielsweise Grolere, Grobin, Grobere oder auch Gröber genannt.

1354

Der damalige Meißner Markgraf Friedrich II. überschreibt, urkundlich beglaubigt, alle Rechte, Ländereien und Besitztümer aus der Ortschaft Gröber an das Domkapitel Meißen, welche das Dorf vom damaligen Besitzer Fritzold von Polenz, auch "Ritter von der Nassau" genannt, abgekauft hatte.

1686 
Die Gröberner Kirche wurde zwischen den Jahren 1686 und 1689 vom letzten ortsansässigen Rittergutsbesitzer von Grund auf neu errichtet.
 

1760 

Im Zuge des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) lagerte, im Sommer des Jahres 1760, ein königlich-preußischer Armeetrupp in der Nähe des Nachbarortes Ockrilla. In der Nähe von Gröbern kam es dann am Sonntag, den 15. Juni 1760, zwischen ebenjener königlich-preußischen Armee und den einrückenden kaiserlich-österreichischen Truppen zu einem Gefecht.
 

1813 

Vom 6. bis 9. Mai 1813, zur Zeit der  Napolionischen Kriege (1799-1816), lagernde auf den Ländereien zwischen Bohnitzsch, Gröbern und Ockrilla ein großes Aufgebot von alliierten preußischen und russischen Armeetruppen. Vom 4. bis 9. August desselben Jahres lagernden erneut preußische sowie russische Soldaten in der Gegend von Gohlis, Gröbern und Ockrilla. Dieses mal waren dabei die beiden deutschen Generäle Gebhard Leberecht v. Blücher und Ludwig Yorck v. Wartenburg direkt im Ort Gröbern einquartiert.
 

1820 

Zu Beginn des 19. Jahrhundert wurde in der ländlichen Umgebung eine sogenannte “wandernde Schule” betrieben, bei der ein, von der jeweiligen Gemeinde ausgewählter, konfirmierter Kinderlehrer die Kinder der Ortschaften jeweils einige Wochenstunden in deren Privathaushalten unterrichtete. 

 

1831 

Nach einem verheerenden Brand und der damit einhergehenden Zerstörung sind die, zur Kirche Gröbern gehörenden, Pfarrgebäude zwischen 1831 und 1834 wieder neu errichtet wurden.
 

1838 

Das Schulgebäude von Gröbern wurde im Jahre 1838 von Grund auf neu errichtet.
 

1853 

In diesem Jahr wurden die Innenräume der Gröberner Kirche umfangreich renoviert. Auch der Turm wurde einer entsprechenden Restaurierung unterzogen.

ehem. Windmühle Gröbern

neue Straßenbrücke nach Tunnelabriss

ehem. Grundschule Gröbern

Kinder / 1955

1862
Zu Gröbern gehörten zu diesem Zeitpunkt, inklusive der Häuser und Bewohner des Roitzschberges, insgesamt 42 Häuser und 321 Einwohner. 


1910/1912

Am 5. Dezember 1910 wurde das sogenannte “Ortsgesetz für den Hebammenbezirk Gröbern” verabschiedet. In Kraft trat es aber erst zum 9. März 1912. Es enthielt insgesamt 20 Paragraphen zur einheitlichen Regelung der gemeinschaftlichen Anstellung von Hebammen innerhalb des dafür gebildeten Gemeindeverbandes. Dieser Gemeindeverband bestand damals aus den acht einzelnen Ortschaften Gohlis, Gröbern, Großdobritz, Jessen, Oberau, dem Gutsbezirk Oberau, Ockrilla und Niederau.

1994
Im Zuge der Gemeindegebietsreform schließen sich die damalige Gemeinde Niederau (Oberau, Gohlis, Niederau) und die Ortschaften Großdobritz, Gröbern, Jessen und Ockrilla zum 1. Januar 1994 offiziell zur Großgemeinde Niederau zusammen.

1999 

In Gröbern gründete sich zum 24. Juli 1999 der „Gröberner Sport- und Freizeitverein e.V.". Mit seinen unterschiedlichsten Aktivitäten sorgte der Verein seitdem für ein reges und gemeinschaftliches Dorfleben.

2002
Am 30. April 2002 führte der „Gröberner Sport- und Freizeitverein e.V." im Ort erstmals das, von da an jährlich stattfindende, "Maibaumstellen" durch. Die Maibaumkrone sowie der Stamm werden seither jedes Jahr wieder neu von den Vereinsmitgliedern in Handarbeit gefertigt und verziert.


2005
Am Wochenende vom 24. bis 26. Juni 2005 fand in Gröbern die 825-Jahr-Feier statt. Auf dem festlich geschmückten Gelände oberhalb der Weinberge wurde das Jubiläum der urkundlichen Ersterwähnung der Ortschaft ausgiebig gefeiert. Neben einem großen Festzelt und verschiedenen Schaustellern gab es einen abendlichen Lampionumzug, ein großes Sommersonnenwendfeuer, diverse Spieleattraktionen für Kinder, ein Volleyballturnier sowie einen landwirtschaftlichen Mehrkampf inklusive Gummistiefelweitwurf, Schubkarrenhindernislauf und dem wortwörtlichen Traktorziehen.

2006-2010
Seit Sommer des Jahres 2006 war der „Gröberner Sport- und Freizeitverein e.V." damit beschäftigt die, seit 2003 leerstehende, Baracke des ehemaligen Kindergartens zu einem zukünftigen Vereinshaus auszubauen.  In den 3 Jahren wurde u.a. der Keller komplett saniert sowie dessen Außenwände aufwendig abgedichtet. Gleichzeitig wurden auch umfangreiche Veränderungen am Außengelände durchgeführt. Hierbei wurde u.a. die alten Fundamentreste des ehemaligen Badebassins entfernt und verfüllt, das Dach des Seitengebäudes restauriert und Zierbalustraden aufgestellt. Einige unerwartete bauliche Mängel führten dabei mehrmals zu unerwünschten Verzögerungen und zusätzlichen Schwierigkeiten. Zudem waren die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel schnell überreizt. Nachdem der Niederauer Gemeinderat im Juni 2008 erneut über die finalisierende Nutzungsänderung des ehemaligen Kindergartengebäudes debattierte, und man sogar einen Technischen Ausschuss sowie Bauexperten hinzugezogen hatte, plante man für das Jahr 2009 den kompletten Abriss des oberen Gebäudeteils sowie das Errichten eines neuen Rohbaus. Schlussendlich wurde das gesamte Gebäude im März 2010 niedergerissen und später von Grund auf neu errichtet.

2023-2026
Durch umfangreiche Baumaßnahmen wird die Ortschaft Gröbern, sowie weitere Gemeindeteile an eine schnellere Breitband-Internetverbindung angebunden. Das Großbauprojekt, welches auf rund drei Jahre geplant ist, soll sachsenweit viele Gemeinden und Städte an eine modernere Internetkommunikation anbinden. Verbunden mit den Bauarbeiten erhält der Gröberner Ortskern zudem eine neue Straßendecke.

Recherchen: R. Hoffmann    Stand: April 2024

Kirchglockenweihe / 1922

Neubauten am Schmiedeweg / 1997

Schulklasse Gröbern / 1940er

ehem. Kindergarten Gröbern / 1998

Aufsetzen der restaurierten Kirchspitze / 30. September 1994

Abriss ehem. KiTa-Gebäude / 2010

Aufsetzen der restaurierten Kirchspitze / 30. September 1994

Neubau "Haus Grobere" / 2010