HEIMATSTUBE - Archiv Niederau
Der Grundstein für das heutige Niederauer Gemeindearchiv wurde bereits in den späten 1940er Jahren gelegt. Damals begann der, in Niederau geborene und vor dem 2. Weltkrieg hier als Lehrer und Schulleiter arbeitende A. Bernhardt Martin bereits damit, gezielt Informationen rund um die Geschichte der heutigen Gemeindeortsteile zusammen zu tragen. Neben seinen stetigen Korrespondenzen mit sächsischen Museen und staatlichen Archiven brachte er sich zudem aktiv in die Gestaltung des Niederauer Dorfbildes mit ein, engagierte sich, unter anderem, als Naturschutzbeauftragter, Denkmalpfleger sowie Wanderwegmarkierer und begründete 1956 die "Niederauer Heimatstube" in den Räumlichkeiten des Oberauer Wasserschlosses. Seine jahrelangen Forschungen zur Geschichte des Oberauer Bahntunnels und des Niederauer Bahnhofs waren maßgeblich mitverantwortlich das der Niederauer Bahnhof als der damals älteste, noch in Betrieb befindliche Bahnhofs Deutschlands anerkannt wurde und somit auch unter Denkmalschutz gestellt werden konnte.
Neben Herrn B. Martin engagierten sich aber noch weitere Gemeindeeinwohner bei der Aufarbeitung und Erhaltung der umfangreichen Geschichte der sieben Ortsteile. Zu nennen wären hier u.a. Fritz Schmidt, welcher in den 1970er Jahren die Geschichte Gröberns zu großen Teilen aufarbeitete, Friedrich Ferdinand Tillig, welcher sich der Jessener Geschichte widmete und die Familie Witschel, welche umfangreiche Recherchen zur Großdobritzer Geschichte durchführte. Des Weiteren seien Günther Fischer und Johannes Böhme genannt. Ersterer hielt seit den 1970er Jahren die Wandlungen in den sieben Ortsteilen oftmals auch fotodokumentarisch fest, wodurch wir heute glücklicherweise auf einen großen Fundus an original Bildmaterial zurückgreifen können.
Nachdem die Räumlichkeiten der "Niederauer Heimatstube" im Jahre 1987 geschlossen wurden und deren Dokumenten- und Objektbestand im Dachboden der heutigen Niederauer Grundschule eingelagert wurde, kam die geschichtliche Aufarbeitung eine lange Zeit zum erliegen.
Während eines ABM-Projektes in den Jahren 1996 und 1997 wurde erstmals versucht die unzähligen Dokumente aus der Hinterlassenschaft der "Niederauer Heimatstube" zu ordnen und entsprechend auszuwerten. Hierbei entstand eine erste und zugleich recht umfangreiche Ausarbeitung zur Geschichte der Gemeinde und ihrer Ortsteile. Diese diente später u.a. als Ausgangsbasis für weitere Detailrecherchen.
Während der Aufarbeitung der Geschichte des Oberauer Wasserschlosses, in der Zeit von 2012 bis 2015, wurde die Dokumentensammlung aus der ehemaligen "Heimatstube" ein zweites Mal geordnet und dabei zu einem Großteil zukunftssicher digitalisiert. Die daraus entstandene Datenbank umfasst zusätzlich noch hunderte Dokumente und Unterlagen aus dem Gemeindebestand, welche wiederum vom damaligen Bürgermeister Steffen Sang und seinen Mitarbeitern im Gemeindeamt zusammengetragen wurden. Des Weiteren wurden in den letzten Jahren eine Vielzahl von Unterlagen und konkreteren Ausarbeitungen zur der Geschichte der einzelnen Ortsteile in diese Datenbank integriert, welche durch geschichtsbegeisterte Einwohner der Gemeinde zusammengetragen bzw. ausgearbeitet wurden. Erwähnt werden sollten hierbei besonders die Familie Witschel aus Großdobritz sowie Familie Lehmann und Herr Gerd Findeisen aus Ockrilla.
Diese digitale Datenbank ist die heutige Basis unserer Arbeit zur Geschichte der Gemeinde Niederau und formiert, in Erinnerung an die ehemaligen Räumlichkeiten der "Niederauer Heimatstube" und im Gedenken an alle bisherigen Mitstreiter und Wegbegleiter zur Aufarbeitung der Gemeindegeschichte unter der Bezeichnung "Heimatstube - Archiv Niederau". Seit ihren Anfängen im Jahr 2013 wächst sie beständig und soll auch in Zukunft als zentraler Ausgangs- und Anlaufpunkt im Hinblick auf die Geschichte der Niederauer Gemeinde gesehen werden.
[!] Zum Schluss soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden das jegliche Arbeiten im Bezug auf die Aufarbeitung der Gemeindegeschichte sowie die Verwaltung des Niederauer Gemeindearchives und das Betreiben dieser Internetpräsenz auf rein ehrenamtlicher Ebene stattfinden. Die seit 2013 geleistete Arbeit basiert einzig auf dem privaten Einsatz alle Beteiligten. Etwaige Finanzierungen wurden zu einem sehr großen Teil von den Beteiligten selbst getragen.
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