- Glossar -

KURZINFORMATIONEN
 

Bierkrieg

Created with Sketch.

Die hauptsächlich im späteren Mittelalter stattgefundenen Bierkriege (auch: Bierstreit, Bierboykott, Bierfehde) waren Auseinandersetzungen welche zu meist die Preisgestaltung, die Besteuerung und wichtige Aspekte des Vertriebes und des direkten Konsums von Bier betrafen. Diese rechtlichen Konflikte zwischen Gesetzgeber und Händlern bzw. Gastwirten führten nicht selten zu Boykotten, Arbeitsniederlegungen, in schweren Fällen gar zu kämpferischen Auseinandersetzungen. Die Grundlage der Streitigkeiten war oft die unterschiedliche Auffassung als was Bier eigentlich zur definieren ist. Ein Teil der Bevölkerung verstand es damals als Nahrungsmittel, andere wiederum sahen es als ein reines Genussmittel an.

Deutsche Einigungskriege (1864-1871)

Created with Sketch.

Zu den drei sogenannten Deutschen Einigungskriegen zählen der Deutsch-Dänische Krieg (1864), der Deutsche Krieg gegen Österreich (1866) sowie der Deutsch-Französische Krieg (1870/71). Mit diesen drei kriegerischen Auseinandersetzungen setzte das damalige Königreich Preußen die Idee eines deutschen Nationalstaates im Sinne der sogenannten “kleindeutschen Lösung” um. Diese war eine von zwei zur deutschen Revolutionszeit (1848/49) diskutierten Möglichkeiten zur Umsetzung eines gesamtdeutschen Staates und beinhaltete die Abspaltung Österreichs. Die Lösung unter Hinzunahme des österreichischen Staatsgebietes bezeichnete man damals als “großdeutsche Lösung”, welche in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg und dem Zerfall der Habsburger Monarchie kurzzeitig wieder zur Diskussion stand. Dieser Zusammenschluss wurde schlussendlich aber in den sogenannten Pariser Vorortverträgen (Vertrag von Saint-Germain, Vertrag von Versailles) ausdrücklich verboten.

Deutsch-Dänischer Krieg (1864)

Created with Sketch.

Der Deutsch-Dänische Krieg (01.02.1864 - 30.10.1864) war ein militärischer Konflikt um die damaligen Herzogtümer Schleswig und Holstein, insbesondere um die nationale Zugehörigkeit des Herzogtums Schleswig. Dieses sollte mit der Novemberverfassung von 1863 rechtlich stärker an Dänemark angebunden werden, was der deutschgesinnten Bewegung in Schlewig missfiel, da diese sich mit Holstein dem angestrebten deutschen Nationalstaat anschließen wollte. Bei den kriegerischen Auseinandersetzungen standen sich das damalige Königreich Preußen, unterstützt durch das Kaisertum Österreich, und der gesamtdänische Staat gegenüber. Dieser Krieg, bei dem Preußen und Österreich den Sieg davontrugen, wird auch als Zweiter Schleswigscher Krieg oder Zweiter Schleswig-Holsteinischer Krieg bezeichnet und gilt als erster der sogenannten Deutschen Einigungskriege.

Deutscher Krieg (1866)

Created with Sketch.

Der vom 4. Juni bis 23. August 1866 ausgetragene, sogenannte Deutsche Krieg, auch Deutscher Bruderkrieg, Siebenwöchiger Krieg bzw. Preußisch-Österreichischer Krieg genannt, war eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen dem Deutschen Bund, unter österreichischer Führung einerseits und Preußen sowie dessen Verbündeten andererseits. Als Ursache dieses Krieges kann die Rivalität zwischen Österreich und Preußen angesehen werden. Während Österreich den Deutschen Staatenbund im Wesentlichen erhalten wollte war Preußen daran interessiert den Deutschen Bund in einen Bundesstaat umzuwandeln. Der Krieg endete mit der Auflösung des Deutschen Bundes und der Bildung des Norddeutschen Bundes, in welcher Preußen einige nördliche Kriegsgegnerstaaten durch Annexion an sich band. Der Norddeutsche Bund gilt als Vorstufe des Deutschen Reiches von 1871. Der Deutsche Krieg war der zweite der drei sogenannten Deutschen Einigungskriege.

Deutsch-Französischer Krieg (1870/71)

Created with Sketch.

Unter dem Deutsch-Französischen Krieg (Juli 1870 - Mai 1871) versteht man die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich einerseits und dem Norddeutschen Bund, unter preußischer Führung, und deren verbündeten  süddeutschen Staaten Bayern, Baden, Hessen-Darmstadt und Württemberg andererseits. Außlöser für den Krieg waren Unstimmigkeiten zwischen Frankreich und Preußen um die spanische Thronkandidatur des Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen. Obwohl dieser nach der Kriegdrohung Frankreichs von seiner Kandidatur, zu der ihn der damalige Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes, Otto von Bismarck, gedrängt hatte, zurückdraht, konnte eine militärische Auseinandersetzung nicht verhindert werden. Der Deutsche-Französische Krieg war der letzte der drei sogenannten Deutschen Einigungskriegen.

Dreißigjähriger Krieg (1618-1648)

Created with Sketch.

Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 war ein Konflikt um die Hegemonie in Deutschland und Europa und zugleich ein Religionskrieg. In ihm entluden sich sowohl die Gegensätze zwischen der Katholischen Liga und der Protestantischen Union innerhalb des Heiligen Römischen Reiches als auch der habsburgisch-französische Gegensatz auf europäischer Ebene. Gemeinsam mit ihren jeweiligen Verbündeten im Reich trugen die habsburgischen Mächte Österreich und Spanien ihre dynastischen Interessenkonflikte mit Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und Schweden aus.

Gesellschaft für Sport & Technik (GST)

Created with Sketch.

Die am 7. August 1952 gegründete Wehrsportorganisation Gesellschaft für Sport und Technik (GST) zählte zu den sogenannten Massenorganisationen der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und war anfangs unter der Anleitung des Ministerium des Inneren tätig. Trotz ihrer paramilitärsichen Grundstruktur waren die Mitglieder nicht für eventuelle Kampfeinsätze vorgesehen. Als Dachverband für Sportarten wie etwa Motorsport, Marine- und Seesport, Tauschsport, Segelfliegen, Fallschirmspringen und Sportschießen diente sie hauptsächlich zur vormilitärischen Ausbildung und somit zur gezielten Disziplinierung und Förderung der Wehrbereitschaft der Bevölkerung. Neben der FDJ spielte die GST eine besondere Rolle bei der Personalwerbung und Rekrutierung für die künftigen Streitkräfte der DDR. Die gesamten GST-Strukturen wurden durch Steuergelder finanziert. Ab 1955 wurden weitere Finanzmittel durch den FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) beigetragen. Ihr militärischer Charakter wurde durch die 1961 eingeführten Uniformen, Dienstränge und diverse Leistungsorden weiter verstärkt. War der Beitritt zur GST anfangs freiwillig wurde ab 1969 die vormilitärische Ausbildung zumindestens für Berufslehrlinge und Abiturienten verpflichtend. Kurz vor ihrer Auflösung im Jahre 1989 hatte die GST fast 650.000 Mitglieder, welche in 8.526 Grundorganisationen mit insgesamt 15.810 Sektionen organisiert waren.

Hussiten

Created with Sketch.

Die Bezeichnung Hussiten meint im weitläufigen Sinn die Glaubensanhänger des tschechischen Theologen und Reformators Jan Hus (ca.1370-1415), welcher zu damaliger Zeit den unverhältnismäßigen Reichtum, den Ablasshandel mit der Vergebung der Sünden gegen Bargeld sowie die Sittenlosigkeit der römisch-katholischen Kirche anprangerte. Zudem ließ er einzig die Bibel als gültig für Glaubensfragen gelten und erkannte die Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubensfragen nicht an. Im Zuge seines Aufbegehrens gegen die damalige Kirche wurde Jan Hus gefangen genommen und nach langen Verhören und seiner Verweigerung seine Leeren zu widerrufen zum Tode verurteilt und am 6. Juli 1415 in Konstanz (Bodensee) , zusammen mit seinen Schriften, öffentlich verbrannt. Infolge dessen entstand eine böhmische Freiheitsbewegung welche einige wesentliche Ziele von Jan Hus übernahm und deren versuchte Unterdrückung durch den böhmischen König Wenzel letztlich zu einem Aufstand führte, bei dem am 30. Juli 1419 aufgebrachte Hussiten das Prager Rathaus stürmten und einige Ratsherren aus dem Fenster warfen. Dieser als „erster Prager Fenstersturz“ bekannt Vorfall markierte den Beginn der sogenannten Hussitenkriege.

Hussitenkriege (1419-1436)

Created with Sketch.

Unter dem Begriff Hussitenkriege versteht man allgemein eine Vielzahl von politischen und militärischen Auseinandersetzungen und Schlachten in den Jahren zwischen 1419 und 1436, vorangetrieben durch die Anhänger mehrerer reformatorischer und revolutionärer Strömungen und ausgehend vom Gebiet des damaligen Königreiches Böhmen, heute Teil des tschechischen Staatsgebietes.

Konsum (DDR)

Created with Sketch.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde am 18. Dezember 1945, durch den Befehl Nr. 176 der Sowjetischen Militäradministration (SMAD), die Wiederherstellung der Konsum-Genossenschaften in der Sowjetischen Besatzungszone (ab 7. Okt. 1949 DDR) genehmigt. Der Verband Deutscher Konsumgenossenschaften (VDK) hatte die Aufgabe bekommen, mit Hilfe von verschiedenen Versorgungseinrichtungen die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs zu unterstützen und dabei noch günstige Einkaufspreise zu bieten. Eine Hauptform des Handels in den ländlichen Gegenden der DDR waren in den 1950er und 1960er Jahren die Dorfkonsumgenossenschaften. Im Jahre 1989 existierten in der DDR insgesamt 198 Konsumgenossenschaften, welche in 14 Bezirksverbänden organisiert waren, die wiederum dem Verband Deutscher Konsumgenossenschaften (VDK) unterstanden. Zur Konsum-Handelskette gehörten rund 150 Betriebe, in denen Waren des täglichen Bedarfs sowie allgemeine Konsumgüter produziert wurden. Von diesen Betrieben wurden die 28 bedeutensten zentral durch den VDK geleitet. Dazu gehörten u.a. das Nährmittelwerk Erfurt (Thüringen), das Kaffeewerk Röstfein in Magdeburg (Sachsen-Anhalt), die Großfleischerei Arnstadt (Thüringen) sowie die Teigwarenfabrik Riesa (Sachsen). In der DDR-Umgangssprache wurde “Konsum” oft allgemein für Lebensmittelgeschäfte verwendet, obwohl die Bezeichnung ursprünglich und offiziell nur für die Verkaufsstellen galt, welche einer Konsum-Genossenschaft angehörten. Vor allem auf dem Lande wurde der Begriff “Konsum” oft auch auf andere kleine Geschäfte dieser Art übertragen.

Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG)

Created with Sketch.

Als eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) bezeichnete man in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) einen genossenschaftlichen Zusammenschluss von Bauern und deren Produktions-mitteln, Ländereien und Beschäftigten zur Steigerung der Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Man typisierte diese Zusammenschlüsse in drei Hauptgruppen. Unter „Typ I“ verstand man die Zusammenlegung der Ländereien, im „Typ II“ wurden zudem die Maschinen und Gerätschaften zusammengelegt und „Typ III“ beinhaltete zusätzlich die komplette Arbeiterschaft und alle Betriebsgebäude. Später kamen zu den drei Hauptgruppen noch die Untergruppen LPG-(P) für die Pflanzenproduktion und die LPG-(T) für die Tierproduktion hinzu. Waren diese Zusammenschlüsse bis zum Anfang der 1950er Jahre noch freiwillig, erfolgte mit der, vom Staat aufgetragenen, und ab 3. Juni 1959 gesetzlich verankerten, Zwangskollektivierung ein verpflichtender Zusammenschluss. Diese vom Staat aufgezwungene Politik, mitsamt ihren teilweise durchgeführten Zwangsenteignungen, der Forderung stetig steigender Abgabemengen und den angedrohten Justizstrafen bei Auflehnungen gegen das System hatte rückwirkend betrachtet hauptsächlich negative Auswirkungen auf die Produktivität und Wirtschaftlichkeit der DDR-Landwirtschaft.

MTS / MAS

Created with Sketch.

Unter der Bezeichnung MTS (Maschinen-Traktoren-Station) bzw. MAS (Maschinen-Ausleih-Station) wurden in den damaligen, sozialistischen Ländern, staatliche Einrichtungen betrieben, welche die politischen Zielsetzung verfolgten, die wenigen damals vorhandenen, technischen Maschinen sowie das entsprechend gering vorhandene Fachpersonal für Wartung und Betrieb möglichst effektiv einzusetzen bzw. zu verteilen. Ende der 1920er Jahre in der ehemaligen Sowjetunion entstanden, dienten diese Institutionen auch dem staatlich gelenkten Klassenkampf, da gezielt Kolchosen und Sowchosen unterstützt wurden, welche somit effektiver arbeiten konnten als privatbäuerlich geführte Kleinstwirtschaften. In der ehemaligen DDR wurden solche Einrichtungen erstmals 1948 eingeführt. Hier wurde allerdings das Ziel verfolgt Klein- und Mittelbauern ökonomisch gesehen von den Großbauern unabhängig zu machen, indem die jeweils benötigten Gerätschaften als Leihgaben zur Verfügung gestellt wurden. Anfänglich waren diese Einrichtungen genossenschaftlich-staatlich organisiert, wurden aber ab 1950 komplett verstaatlicht.

Napoleonische Kriege (1792-1815)

Created with Sketch.

Als Napoleonische Kriege (auch Koalitionskriege genannt) werden die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und seinen europäischen Machtrivalen bezeichnet. Zwischen den Jahren 1792 und 1815 gab es eine Reihe von politischen und militärischen Konflikten, welche ihren Ursprung in der französischen Revolution hatten. Mehrere wechselnde Bündnisse verschiedener europäischer Mächte führten an diversen Schauplätzen mehrere, teilweise ineinander übergehende, Kriege gegen die Französische Republik beziehungsweise das spätere Kaiserreich Napoleon Bonapartes und dessen Verbündete.

Nationales Aufbauwerk (NAW)

Created with Sketch.

Das Nationale Aufbauwerk (NAW) der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) war eine im November 1951 gegründete und von der Nationalen Front getragene Aktion zur freiwilligen, gemeinnützigen und unentgeltlichen Arbeit, welche ursprünglich diverse Bauvorhaben, mit dem Schwerpunkt auf die Beseitigung von Kriegsschäden, in Ost-Berlin realisieren sollte und dann auf die gesamte DDR ausgeweitet wurde. Gemeinsam war allen NAW-Projekten, das es stets um die Realisierung von Projekten von gemeinschaftlichem Interesse, wie zum Beispiel Schwimmhallen, Schulen, Feuerwehrhäusern oder Sportlerheimen ging. In den 1960er Jahren wurde das NAW teilweise durch die, umgangssprachlich “Mach-Mit-Bewegung” genannte und ebenfalls von der Nationalen Front getragene, volkswirtschaftlichen Masseninitiative (VMI) ersetzt.

Russlandfeldzug (1812)

Created with Sketch.

Im Zuge der Napolionischen Kriege (auch Koalitionskriege genannt) kommt es zwischen dem 24. Juni und dem 14. Dezember 1812 zum sogenannten Russlandfeldzug (im frz.: Campagne de Russie / im russ.: Vaterländischer Krieg). In dieser Auseinandersetzung standen sich Frankreich und Russland, mit ihren jeweiligen Bündispartnern, gegenüber. Nach anfänglichen französischen Erfolgen endete dieser Feldzug in einer der größten militärischen Katastrophen der Geschichte. So starben allein bei der Schlacht von Borodino (26. August – 7. September 1812, Russland) weit über 40.000 russische Soldaten, auf französischer Seite mehr als 30.000 Soldaten. 

Trichinellose

Created with Sketch.

Unter einer Trichinellose versteht man eine, vom Tier auf den Menschen übertragene, Infektionskrankheit, ausgelöst durch den direkten Verzehr von rohem oder ungenügend erhitztem Fleisch, welches die Larven des Fadenwurms trichinella spiralis enthält. Eine spätere Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist nicht möglich. Wenige Tage nach einer Infektion kommt es in der Regel zu Durchfällen und starken abdominalen Beschwerden, sowie hohem Fieber, Muskelschmerzen, Schüttelfrost und geschwollenen Augenhöhlen. In den seltensten Fällen geht eine solche Infektion tödlich aus. Neben dem längeren Erhitzen von verzerrfertigem Fleisch auf mindestens 65°C gilt auch das Gefrieren als sinnvolle Abtötungsmaßnahme, wohingegen Räuchern, Pökeln, Salzen und Trocknen laut Angaben des deutschen Robert Koch-Instituts keine ausreichend wirksamen Maßnahmen zur Larvenabtötung sind. In Deutschland ist der Nachweis des Erregers trichinella spiralis nach §7 Absatz 1 des Infektionsschutzgesetz (IfSG) namentlich zu melden, soweit der Nachweis auf eine akute Infektion hinweist.

Alle Angaben ohne Gewähr.